„Ich möchte noch mehr Sachen haben“, „Ein Tennisdress, ein anderes Kleid und noch eins und noch eins…“. Kommt uns das nicht bekannt vor? Und wohin führt uns das in der Geschichte von „Momo und die Zeit“, frei nach Michael Endes „Momo“? Bei dem Satz „Wir haben dir alle deine Freunde genommen“ fröstelt es nicht nur Momo in der Geschichte, sondern auch allen anderen, die der Entwicklung des „Mehrhabenwollens“ und des „Zeitsparens“ folgen. Von Momo und ihrer Geschichte können wir viel lernen: Es geht um die Überwindung des unersättlichen „Ich will“, um dafür das Geschenk von Gemeinschaft zu gewinnen. Und was lernen die SchauspielerInnen in der von Aktion Mensch und IKEA Walldorf geförderten inklusiven, generationenübergreifenden und internationalen Theater-Projektwoche? Sie lernen trotz der enormen Unterschiede innerhalb ihrer Schauspielgruppe zusammenzuarbeiten und aufeinander zu achten. Schauen wir uns einmal den Kunstgriff der beiden Theaterpädagoginnen Anja Beatrice Kaul (Schauspielerin) und Claudia Gottuk-Brede (Lehrerin) an: Viele Rollen werden von 3 SchauspielerInnen gleichzeitig belegt, da einige Rollen so beliebt waren, dass sie gleich Mehrere spielen wollten. Also – vom „Ich“ zur Gemeinschaft. Gemeinschaftlich werden diese Rollen nun gespielt und dabei erleben die SchauspielerInnen, dass dies stärkt, Mut macht, ganz neue Ideen bei der Gestaltung der Rollen mit sich bringt. Ja, zu Dritt kann etwas wunderbares Neues entstehen, was jeder für sich nicht gekonnt hätte. Und siehe da – das Alter, Handicap oder nicht, kultureller Ursprung…. – all das spielt auf einmal keine Rolle mehr.
Was also lernen die SchauspielerInnen bei dem Projekt? Nein, sie lernen nicht, innerhalb von 5 Tagen Profischauspieler zu werden. Ist dann die investierte Zeit nutzlos, gar verschenkt? Nein, denn sie erfahren die Kraft von gemeinschaftlichem Zusammenwirken – und darauf kommt es an.
